Krankes Zahnfleisch kann der Gesundheit schaden

Entzündliche Zahnfleischerkrankungen (Parodontitis) führen in fortgeschrittenem Stadium nicht nur zum Verlust von Zähnen, sondern schädigen auch die Gesundheit. Heute weiß man, dass die aggressiven Parodontitis-Bakterien dazu führen, dass sich das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfall erhöht und bei schwangeren Frauen die Gefahr einer Frühgeburt deutlich steigt. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie – optimal sogar die Vermeidung der Parodontitis – ist daher sehr wichtig, sollen Zähne und Gesundheit auf Dauer erhalten bleiben.

Viele Menschen fürchten sich vor einer Parodontitis-Behandlung, denn immer noch hält sich die Vorstellung, dass dabei das Zahnfleisch „aufgeschnitten“ wird, beharrlich. Heute ist eine solche Therapie jedoch durch eine Wurzelglättung mit kleinen Spezialinstrumenten (sog. Kuretten) sanft und schmerzfrei möglich.  In den allermeisten Fällen sind keine chirurgischen Maßnahmen notwendig, um die Erkrankung zu behandeln. Sie lässt sich eindämmen und oftmals viele Jahre zum Stillstand bringen.

Um die Therapie exakt auf den individuellen Fall abzustimmen, können ergänzende  diagnostische Maßnahmen sinnvoll sein. In der menschlichen Mundhöhle leben über 400 Bakterienarten. Von ihnen ist jedoch nur ein kleiner Teil für die Entstehung der Parodontitis verantwortlich. Mithilfe mikrobiologischer Testverfahren (Speicheltests) können Art und Anzahl dieser Keime genau identifiziert und gezielt bekämpft werden. Der Test ist völlig schmerzfrei, dauert nur wenige Sekunden und wird in einem Speziallabor ausgewertet. Heilbar ist eine Parodontis allerdings nicht. Ein Parodontitisgebiss bleibt ein lebenslanger Pflegefall. Der Nachsorge kommt daher ein besonderer Stellenwert zu. Kontrolltermine sowie regelmäßige professionelle Zahnreinigung sind daher unverzichtbarer Teil der Erhaltungstherapie.

 

 
 
Mehr Informationen der Deutschen Gesellschaft für Parodontolgie zur Entstehung der Krankheit lesen Sie hier